Die über Crowdfunding finanzierte Lebois & Co hat ihren Prototypen des Uhrenmodells Venturist erfolgreich bei Timelab mit dem Siegel Observatoire Chronométrique+ zertifizieren lassen. Damit ist sie die weltweit erste Uhr, die nach diesem strengen Standard getestet wurde. Kontrolliert wurden die Gangwerte, Wasserdichtheit, Magnetfeldschutz und die Gangreserve. Timelab ist neben dem Observatoire Chronométrique+ auch zuständig für die strenge Einhaltung der Poinçon de Genève (Genfer Punze), die nur wenige Uhrenmarken führen dürfen. Die maximale Gangabweichung entspricht der ISO 3159. Die Kontrolle des Observatoire Chronométrique+ (OC+) umfasst weitere Prüftkriterien: Auch die Gangreserve, Wasserdichte und Magnetresistenz werden bei jeder einzelnen Uhr getestet. So durchläuft jeder einzelne Kandidat ein 21-tägiges Testprogramm in Genf, und nur bei voller Erfüllung der Vorgaben darf die Uhr den »Observatoire Chronométrique+« tragen.

 

Die Venturist von Lebois & Co ist ein schlichtes Edelstahlmodell mit 41 Millimeter Durchmesser und einer dezenten Höhe von 10,5 Millimetern. Sie ist bis zehn Bar wasserdicht. Ihr schwarzes Zifferblatt mit vier mit Leuchtfarbe befüllten Stundenziffern und Indizes trägt die rote Aufschrift Venturist und darunter in Weiß den Hinweis auf ihre chronometrische Genauigkeit. Das Saphirglas auf der Zifferblatt- wie auf der Rückseite gewährt den Blick auf das LC 201. Das Automatikwerk auf Basis eines Sellita-200-Kalibers bietet eine Gangautonomie von 38 Stunden. Für einen nicht näher benannten, begrenzten Zeitraum bietet Lebois & Co die Venturist in einer sogenannten Aktionärsversion an. Wer sich rechtzeitig zum Kauf entschließt, erhält zusätzlich zur Uhr 25 Anteilsscheine im rechnerischen Gegenwert von 1.000 Euro. Dafür erhält man auf den Kauf von weiteren Uhren der Marke 40 Prozent Rabatt in den kommenden vier Jahren. Das soll vermutlich über die Wartezeit bis in das erste Quartal 2020 trösten, für das die Auslieferung der Uhr avisiert wurde. 2.500 Euro

 

Als Chronometer (nicht als Chronograph) darf sich eine Uhr nur dann bezeichnen, wenn sie von einem amtlichen Prüfinstitut auf ihre Genauigkeit getestet und entsprechend zertifiziert wurde. Die bekannteste Institution ist die Schweizerische COSC (Contrôle officiel suisse des chronomètres). Hier werden in einem standardisierten und hoch automatisierten Verfahren ausschließlich Werke nach der ISO 3159 geprüft, die erst später den Weg in eine Uhr finden. Auch in Deutschland testet eine Außenstelle des Deutschen Kalibrierdienstes in der Sternwart Glashütte nach den gleichen Kriterien, allerdings befinden sich die Werke bereits in den Armbanduhren und bleiben diesen über ihre jeweiligen Seriennummern verbunden. Mit dem Observatoire Chronometrique Plus folgt die Genfer Timelab dem Trend, mit verschärften Prüfkriterien den Käufer bessere Produkteigenschaften zuzusichern. Als prominenteste Beispiele der jüngsten Zeit seien nur der Superlative Chronometer von Rolex oder der Master Chronometer von Omega genannt.

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